Süd-Indientour 2007/08
12. Tag Mittwoch, 02 Januar 2008
Um 9.00 Uhr sind wir mit dem Auto von unserem Hotel in Puducherry ca. 60 km südlich der Küstenstrasse entlang nach Chidambaram gefahren. Chidambaram gilt den Hindus als eine der heiligen Städte Indiens.
Die Stadt hat ca. 60000 Einwohner. Der Tempel zieht jedes Jahr viele Millionen Menschen an, die nach hier kommen, um Gott Shiva, dem der Tempel geweiht ist, ihre Opfergaben zu bringen.
Vor dem Tempel stehen die Tempelwagen mit denen das Allerheiligste durch die Straßen gefahren wird.
Der Hauteingang befindet sich an der Westseite. Hier steht einer der vier Haupttürme ( Gopurams ), an denen durch die Steinmetzkunst viele Geschichten von Gott Shiva dargestellt werden.
Der Tempel ist dem tanzenden Gott Shiva geweiht.
In Stein gehauen sind hier am Tempel die 108 verschiedenen Tanzpositionen die es im klassischen indischen Tempeltanz gibt.
Gott Shiva bildet mit Gott Vishnu und Gott Brahman die Dreieinige Gottheit im Hinduismus.
Gott Shiva verkörpert den Aspekt der dauernden Schöpfung aber auch Zerstörung. Er gibt und nimmt das Leben. Der Hinduismus sagt, er hat die Welt tanzend erschaffen.
Auch er zerstört wie die Göttin Kali das Böse. Dem Weltall gibt er den Rhythmus an, indem alles abläuft.
Gott Shiva ist Nataraja, der König des Tanzes.
Auf einer riesigen Fläche erstreckt sich die Tempelanlage. Hier auf dem Foto ein Blick auf den Ostturm.
Hier auf den Nordturm
Die Wächter sehen aus, wie ältere Putten. Ihre Leibesfülle demonstriert Kraft und Wohlergehen.
Hier ein Ausschnitt vom Tempelturm.
Der Tempel ist aus Granitsteinblöcken gebaut, die z. Zt. des Baues weit über 80 km heran geschafft werden mußten.
Von Chidambaram sind wir dann noch 100 km südlich zum Wallfahrtsort Vailankanni gefahren. Vailankanni liegt auch wie Puducherry und Chidambaram an der Ostküste am Golf von Bengalen.
Für die 100km haben wir wegen der schlechten Straßenverhältnisse mehr als 3 Std mit dem Auto gebraucht.
Die Mutter Gottes wird hier verehrt, besonders wegen ihrer Hilfen bei Krankheit und Not.
Drei besondere Wunder aus dem 16. Jh.
1. Im 16 Jh. Sollte ein Junge Milch in einem Krug zu seinem Meister bringen. Unterwegs schlief er ein und die Tiere haben die Milch getrunken.
Er betete zu Maria und plötzlich füllte sich der Krug mit Milch.
2. Eine Mutter, die einen lahmen Jungen hatte, brachte ihn jeden Tag in die Kirche und betete zu Maria, ihn gesunden zu lassen. Eines Tages konnte der Junge wieder gehen.
3. Ein Schiff war vor Vailankanni in Seenot geraten. Die Besatzung gelobte, eine Kirche zu bauen, falls sie gerettet würden. Sie richteten diese Bitte an Maria.
Das Meer beruhigte sich, und das Schiff legte im heutigen Vailankanni am Ufer an.
Zur Ehre der Mutter Gottes wurde dort eine Kirche gebaut. Und täglich pilgern viele Menschen zur Mutter Gottes von Vailankanni.
Papst Johannes XXIII erhob die Kirche am 3.November 1963 zur Basilika.