Ein Krishna-Tempel in Kollam

Der Krishna-Tempel ist nur ca. 150 m von Sheelas Haus, indem auch wir wohnen, entfernt.

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Krishna-Tempel in Kollam

In ihm wird der Sohn Gottes - Krishna - verehrt und angebetet. Gott Krishna ist eine Inkarnation von Gott Vishnu, der mit Gott Shiva und Gott Brahman die Dreieinige Gottheit im Hinduismus darstellt.
Die Krishnareligiösität ist wohl deswegen so stark ausgeprägt, da Gott Krishna als Mensch geboren wurde und unter den Menschen gelebt hat. Der Hinduismus forscht weiter nach der Person Krishna`s, der ca. 3500 v. Chr. gelebt haben soll.

Das Bhagavatpurana, eines der hl. Bücher im Hinduismus, erzählt von der Geburt Krishnas, seinem Leben als Kind und später als Mann. Im Mahabharata, eines der grossen Epen Indiens, vermittelt Gott Krishna Arjuna, dem grossen menschlichen Helden im Kampf gegen das Böse, Gottes Wort aus der Bhagavatgita, der Bibel der Hindus, und macht Gottes Wort somit populär für den Menschen.
Gott Krishna wird mit einer Flöte und einer Kuh bildlich gezeigt, da er bei einer Kuhhirtenfamilie in einem Dorf aufgewachsen ist.

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Gott Krishna

Obwohl seine leiblichen Eltern Könige waren, wurden sie von Kansa, dem Bruder seiner Mutter Dewaki eingekerkert. Kansa übernahm die Macht als König. Ihm wurde erzählt, dass der achte Sohn seiner Schwester Dewaki ihn töten würde. So ließ er alle Söhne seiner Schwester, die im Kerker zur Welt kamen, töten.
Als Dewaki ihren achten Sohn, den sie von Gott Vishnu empfangen hatte, erwartete, erschien Gott Vishnu Vasudeva, dem Mann Devakis im Traum und sagte ihm:

Nimm meinen Sohn und bring ihn in ein Dorf auf der anderen Seite des Flusses Yamuna zu Yashoda, die ihn als Mutter annehmen wird.

Als Vasudeva an das Ufer des Yamunaflusses kam, sah er Sheshnag, eine mehr köpfige Schlange, die das Wasser des Flusses teilte, so dass Vasudeva trockenen Fusses, mit dem Sohn im Korb auf dem Kopf, das Flussbett durchschreiten konnte.

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Vasudeva mit Krishna

Yashoda und ihr Mann Nanda nahmen das Kind als ihr Eigenes an. Sie gaben ihm den Namen Krishna. Er wuchs zu einem kräftigen Jungen heran, der mit den anderen Kindern in seinem Dorf ein fröhliches Leben führte und zum Leidwesen seiner Mutter war er rastlos und manchmal ungezogen.
Gerade diese Züge lieben die Menschen an Krishna, wenn er die Butter isst, die seine Mutter gemacht hat.

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Krishna isst Butter

Oder wenn er später den badenden Hirtenmädchen im Dorf die Kleider versteckt, wie er sie verliebt macht und sie darüber ihre Arbeit vergessen, aber nach Klärung dieser Streiche erfolgt auch Verzeihung. Gott Krishna benutzt dieses spirituelle Gleichnis, um damit auch auf Gottes Liebe und nach Sühne der Sünden auf seine liebende Verzeihung hinzuweisen.

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Krishna mit badenden Frauen

Eines Tages fragt seine Mutter ihn, ob er wieder die Butter aufgegessen habe und sie bittet ihn, den Mund zu öffnen, um nachzuschauen, ob sie dort Butterreste findet. Sie sieht in seinem Mund keine Butter, aber das gesamte Universum mit dem Himmel, der Erde, der Sonne, dem Mond und den Sternen.
Yashoda erschrickt, erkennt aber somit die Göttlichkeit Krishnas. Sie schweigt und trägt dieses Erlebnis in ihrem Herzen.
Die vielen schönen, in einfacher Sprache geschriebenen Geschichten des Bhagavatapurana beschreiben immer wieder Krishnas Kampf gegen das Böse.
Zwei Geschichten möchte ich hier erzählen.
Krishna war mit einigen Schaafhirtenjungen und ihrer Herde am Fluss Yamuna. Ein Junge lief zum Fluss, um Wasser zu trinken, doch die anderen Jungen sagten, er solle Kein Wasser trinken, denn der Dämon Kalia in Form einer Schlange würde das Wasser vergiften.
Als Krishna das hörte, sprang er in den Fluss. Die Jungen riefen : Oh, Krishna, was machst du. Aber es war schon zu spät. Die Schlange Kalia mit ihren vielen Köpfen, aus deren Mäuler Feuer spie, versuchte mit ihrem Körper Krishna zu umklammern, um ihn zu töten.
Aber Krishna verspürte keine Angst, und sein Körper begann zugleich zu wachsen. Er wurde so mächtig, dass die Schlange Kalia seinen Körper nicht mehr umklammern konnte. Sodann sprang Krishna von einem Kopf der Schlange zum anderen. Es sah so aus, als wolle Krishna die Schlange töten, aber er tat es nicht. Krishna schenkte der Schlange das Leben, verlangte aber von Kalia, den Fluss zu verlassen und das Wasser nicht mehr zu vergiften.
Die Menschen am Ufer erlebten dieses Wunder und waren glücklich, Krishna mit seiner Allmacht bei sich zu haben.

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Krishnas Kampf mit Kalia

Die zweite Geschichte beschreibt das Ende von Kansa.Kansa hatte ja unrechtmäßig das Königtum an sich genommen. Er regierte mit Willkür und brachte dem Volk viele Plagen. Er hatte von dem guten Wirken Krishnas im Lande, und von seinen Wundern gehört. Es machte ihm Angst, dass das Volk immer mehr seinen Weisungen folgte.
Um Krishna töten zu lassen, veranstaltete er ein großes Ringkampfturnier. Zu diesem Turnier lud er Krishna, aber auch viele Dämonen ein, die Krishna im Kampf töten sollten. Aber Krishna besiegte sie alle. Als Kansa dies sah, befahl er seinen Kriegern Krishna zu töten, doch sie gehorchten nicht seinem Befehl. Voller Wut sprang Kansa mit einem Schwert bewaffnet in die Arena.
Krishna warf Kansa auf den Boden und schlug mehrfach auf die Brust Kansas, der sein Leben aushauchte.

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Krishna tötet Kansa

Die Volksmenge schrie auf vor Glück, da Krishna sie nun von diesem Tyrannen befreit hatte und wollten ihn zum König machen.Doch Krishna befahl seine Mutter Devaki und seinen Vater Vasudeva aus dem Kerker zu befreien und der Vater von Vasudeva, Mathura, wurde der rechtmäßige König.
Seine Mutter Devaki aber erkannte, dass Krishna - Gott Krishna - war.

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Gott Krishna mit Arjuna

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